Musik für mehrere Generationen
Als neue Form des Heimatabends hat "Looping" die Herzen des Publikums im Sturm erobert / Breiter Querschnitt mit viel Effekten.
TENINGEN-HEIMBACH. Wer nicht nur ein Musical, sondern eine Auswahl der berühmten Melodien der schönsten Shows erleben wollte, musste nicht nach Hamburg oder Berlin reisen, wenn wie in Heimbach am Samstagabend "Looping − Ein musikalischer Nervenkitzel" angesagt war. In einem ganz anderen Rahmen sollte der Teninger Heimatabend stattfinden. Er sollte familienfreundlicher werden und alle Altersgruppen ansprechen. Daher wurde am Sonntag eine zusätzliche Vorstellung am frühen Abend angeboten.

Was schon Bürgermeisterstellvertreter Fritz Schlotter in seiner Begrüßung anklingen ließ, bestätigte sich in wundervoller Weise. Kreativität, Organisationstalent und Ideen, die mit Andreas Ebner, dem künstlerischen Leiter, verbunden wurden, mündeten in ein prachtvolles und genussvolles Showerlebnis. 120 talentierte Bürger im Alter zwischen fünf und 85 Jahren präsentierten einen Mix schöner Melodien der unterschiedlichsten Stilrichtungen professionell interpretiert. Der Heimbacher Musikverein unter der Leitung von Michael Bockstahler brillierte als gut abgestimmtes Orchester. Dazu profilierten sich Solisten wie Christiane Hirzel, Fabian Funke, Anita Falk oder Daniel Fischer.
Mit Alfons Achter (Alexander Luna Garcia) als Moderator wurde das musikalische Feuerwerk gezündet. "Roller Coaster" versetzte das Publikum gleich in einer Achterbahnstimmung mit verblüffenden Lichteffekten. Mit dem Evergreen "Just a Gigolo" wurde das Publikum gekonnt eingestimmt. Unter den Klassikern durfte das "Schwarzwaldmädel" nicht fehlen. Wie der völlige Gegensatz: "Alptraum", eine Sprech-Performance, führte in die Abgründe gedanklicher Vorstellungen. Mit "Halleluja" von Händel leiteten die Sängerinnen und Sänger geschickt auf das Kindermusical "Weihnachten fällt aus" ein. Dabei begeisterte der Kinderchor unter Leitung von Christiane Hirzel.
Den zweiten Teil nach der Pause läutete die Heimbacher Band "Spätzünder" mit Pink Floyd ("Wish you where here") ein. Danach folgten Höhepunkte aus der "Dreigroschenoper" mit "Die Moritat von Mackie Messer" oder dem "Kanonen Song". Nachdem überragendem Erfolg bei der Aufführung zur 1250-Jahr-Feier konnte sich das Publikum noch einmal an die überragend gesanglichen Leistungen von Polly Peachum erfreuen. Danach startete der "Starlight Express". Mit garantiertem Gänsehautfaktor. Die Gesangseinlagen waren ein Genuss und hier wie beim anschließenden Ausschnitt aus "Cats" fragten sich manche der Zuhörer, wieso deutschlandweit nach Talenten gesucht wird. Songs mit dem bezaubernden "Mister Mistofelees" oder der alten "Katze Grizzabella" bestachen ungemein beeindruckend in ihrer Musikalität und Darstellung.
Bevor die Loopingfahrt mit einer Show unterschiedlichsten Atmosphären und Stimmungen dem Ende zusteuerte, wurde das Publikum noch einmal mit einem Abendlied der jüngsten Solisten überrascht.
Es war eine Aufführung mit gesanglichen und schauspielerischen Höchstleistungen. Glanzpunkte voll mitreißender Musik sowie beeindruckende Kostüme und verblüffender Lichteffekte. Das zusammen entlockte dem Publikum einen Begeisterungssturm, der sich in tosendem Applaus äußerte.
Mi, 02. Mai 2012
Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.
von: Brigitte Rüssel