Bericht zum Jahreskonzert 2011
Was für ein schöner Abend
Der Musikverein Heimbach begeisterte mit einem "eisigen" Konzert.
Toll dekoriert für ein tolles Konzert: Der Musikverein Heimbach in der Anton-Götz-Halle. Foto: Aribert Rüssel
TENINGEN-HEIMBACH. Was für ein schöner Abend, welch ein schönes Konzert. Manchmal liegen die Perlen direkt vor der Haustür, wie beim Jahreskonzert des Musikverein Heimbach. "Eiszeit" so das musikalische Motto begeisterte das Publikum in der voll besetzten Anton-Götz-Halle.
Schon beim Betreten der Halle zeigte sich, der Verein hatte sich wieder alle erdenkliche Mühe gegeben, dem Publikum ein Wohlfühlambiente zu bieten. Eine dem Thema angepasste Dekoration animierte um so mehr, sich auf den "eisigen" Konzertabend einzulassen.
Der Auftakt mit "The Glacier Express", machte deutlich, welch wundervoller Orchesterklang das Publikum erwartete. Es ist eben auch ein Markenzeichen des Heimbacher Musikvereins, dass er es versteht, den Zuhörer auf die Reise in die Welt der schier unbegrenzten Möglichkeiten der Blasmusik mitzunehmen und dies auf unterhaltsame Weise. Ein Beispiel dafür ist die wohl eher die seltene Kombination von Piano und Blasorchester. Pianist Ralf Wolter gelang es, die Klangfarben des Orchesters auf wunderbareWeise harmonisch zu unterstreichen. Hochachtung auch für "The Nightmare before Christmas", ein musikalischer gruseliger Winterzauber, der durch seine szenarische musikalische Interpretation bestach. Insbesondere das exakt abgestimmte Schlagwerk ist hervorzuheben.
Die Zuhörer genossen das ungewöhnliche Wechselspiel
Genial abgestimmte tonliche Differenzierung, eine wunderschöne melodische Reinheit und ein toller synchroner Orchesterklang erweckten die Sinne, ließen musikalische Bilder entstehen. Die Zuhörer genossen auch das Wechselspiel zwischen Pianosolo und Orchester bei "Divine Romance KV 466" von Wolfgang Amadeus Mozart in vollen Zügen. Ein musikalisches Schneegestöber oder, wie es Moderatorin Daniela Bilharz formulierte, "eine musikalische Schlittenfahrt mit über 40 Pferdestärken" (nach der Anzahl der Orchestermitglieder) entfesselte die ganze Energie des Orchesters bei der "Petersburger Schlittenfahrt".
Deutlich wahrzunehmen war, wie konzentriert die Musiker den Vorgaben von Dirigent Michael Bockstahler bei "Mont Blanc – La Voie Royale" folgten. Die gewaltige Pracht des Gipfels wurde spürbar, die musikalische Inszenierung führte über einen majestätischen Klangteppich, voller Farbenpracht. Euphorischer Applaus belohnte zu Recht die Mühen des Orchesters.
Heftiger Applaus auch bei "Boogie Wonderland", ein arktisches Tanzvergnügen nach einer filmischen Animation, und erst recht bei einem Medley mit swingenden Welthits von Gershwin. Auch hier setzte Pianist Wolter eindrucksvolle Akzente, eine gelungene Umsetzung, die beim Zuhörer unweigerlich Euphorie hervorrief, ebenso bei "Titanic" und " Spanish Fever". Nach einigen Zugaben endete das Konzert – mit Vorfreude auf das nächste.