Bässe, Swing, und andere Überraschungen…
Bericht von Johannes Schillinger
Mit einem beeindruckenden und abwechslungsreichen Programm begeisterte der Musikverein Heimbach auch dieses Jahr sein Publikum beim traditionellen Jahreskonzert in der Anton-Götz-Halle. Die verschiedenen Bassinstrumente standen dieses Jahr thematisch und musikalisch im Mittelpunkt. Mit der kraftvollen Bläserfanfare „Jubilee Overture“ wurde das Konzert feierlich eröffnet. Die Musikerinnen und Musiker zeigten sich nach intensiven Proben glänzend vorbereitet und stimmten ihre Zuhörer eindrucksvoll auf einen Abend voller Überraschungen ein. Als erstes Bassinstrument stellte sich die Bassklarinette vor. Nicole Götz war die Solistin bei Molters „Konzert g-moll für Bassklarinette und Holzbläser“. Mit dem „Holzschuhtanz“, dem berühmten Walzer aus Albert Lortzings Oper „Zar und Zimmermann“ präsentierte der Musikverein Heimbach einen Klassiker.
Im Anschluss an dieses Stück wurde den 3 Jungmusikern Dennis Gündner, Laura Stiedl und Lukas Stiedl das Leistungsabzeichen in Bronze überreicht. Das Ende und gleichzeitig auch den Höhepunkt des ersten Konzertteils bildete die fernöstliche Fantasy-Overture „Persis“. Das anspruchsvolle, schwierig zu spielende Stück, das auch Pflichtstück bei Wertungsspielen ist, enthielt einige kurze Solis, die souverän gemeistert wurden. Exotisch und wunderschön klingend machte der Musikverein Heimbach dieses Stück, das eine rasende Verfolgungsjagd beschreibt, zu einem Highlight des Abends.
Nach der Pause stellte der Musikverein Heimbach seine Experimentierfreudigkeit und sein Faible für besondere Musik unter Beweis und präsentierte dem Publikum mit dem Gastsolisten Thomas Wagner aus Endingen und dessen Stück „Space Tuba“ ein Raumklangprojekt der besonderen Art. Das „Stelldichein der Bassinstrumente“ fand hierbei mit der Tuba seine Fortsetzung. Schon im ersten Teil konnten die Zuhörer eine bis unters Hallendach reichende Konstruktion von verschiedenen „Kaiserstuhlhörnern“ betrachten, die nun alle über Gartenschläuche mit der Tuba des Solisten verbunden wurden. Er entlockte seiner Tuba die verschiedensten Töne und führte die Zuhörer mit den vier verschiedenen Hörnern musikalisch in die unendlichen Weiten des Weltalls.
„Swing when you`re winning” – mit diesem Album hatte sich der erfolgreiche Popstar Robbie Williams im Jahr 2001 auf ein neues Terrain – den Swing – gewagt und die Welt mit einem phantastischen Livekonzert in der Royal Albert Hall in London begeistert. Peter Riese aus Emmendingen hat 6 Stücke aus dem Robbie Williams-Album zu einem Medley für Blasorchester arrangiert. Der Musikverein Heimbach präsentierte seinem Publikum Welthits wie „Mr. Bojangles“, „Mack the Knife“ oder „Ain`t that a kick in the head“ und bewies dabei hervorragende Swingqualitäten.
Mit einem furiosen Medley, das die besten Stücke der amerikanischen Bläserrockband Blood, Sweat & Tears enthielt, deren LP zu Schallplattenzeiten in keinem Plattenschrank fehlen durfte, ließ es der Musikverein Heimbach zum Abschluss des Konzerts noch einmal richtig krachen. Bernhard Münchbach an der Trompete, Thomas Wagner an der Tuba und Wolfgang Gröschel am Kontrabass ließen dabei bei verschiedenen Solis ihr Können aufblitzen. Das etwa 25 Minuten dauernde Spektakel, bei dem das Orchester auch gesanglich glänzen konnte, war gespickt von vielen Überraschungsmomenten, Solo-Einlagen und musikalischen Effekten und bildete den krönenden Abschluss eines sehr gelungenen Konzertabends, der wirklich keine Wünsche offen ließ. Denn mit „Memory“ aus dem Musical „Cats“ (Sologesang von Daniela Bilharz), erinnerte der Musikverein Heimbach noch einmal an den Heimatabend 2003, wo das gesamte Musical mit sehr großem Erfolg aufgeführt wurde, und wurde für dieses wunderschöne Stück zurecht mit viel Applaus bedacht. Bei der zweiten Zugabe, dem Marsch „Them Basses“, übernahmen noch einmal die Bassinstrumente das Zepter und verabschiedeten sich und das Orchester vom Publikum.